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Frankfurt | Abbruch Oberfinanzdirektion - Neubau Frankfurt School

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es ist momentan einfach keine gute zeit für stadtbildprägende gebäude der jahrgänge von 1950 bis 75.. :sad2:

nach dem abbruch des technischen rathauses und facelifting des selmi-hochhaus (bei dem dieses seinen charakter verlor), der derzeit laufenden abtragung des henningerturms und dem abriß des turmpalast-komplexes sowie der bevorstehenden zerstörung von afe-turm und zerstückelung des ehemaligen bundesrechnungshofes soll es noch dieses jahr der denkmalgeschützten, 1955 eröffneten, ehemaligen oberfinanzdirektion an der adickesallee an den kragen gehen.

das problem des gebäudes ist wie so oft die problematische raumaufteilung, schlechte energiebilanz und verbaute schadstoffe (in diesem fall sowohl der fußbodenkleber naphtalin als auch giftiger teerkleber, der bei einer sanierung der mosaikfassade in den 70er jahren benutzt wurde..).
aufgrund der schadstoffkontaminierung hat sich der denkmalschutz auf einen abriss des hauptgebäudes eingelassen, der vorgelagerte pavillon muss jedoch (als kleines feigenblättchen..) erhalten werden.

zunächst einmal einige bilder des bestands:

(c)wikipedia.org; eva k.


(c)wikipedia.org; roland meinecke


(c)wikipedia.org; roland meinecke

nach dem umzug der oberfinanzdirektion in das maintriangel, 2009, ist das gelände schon ein sichtbar verwahrlost.. :fiddle:

(c)wikipedia.org; roland meinecke

doch anstatt das das gebäude friedlich vor sich hinrotten kann, wurde das areal von der frankfurt school of finance and management als neuer standort auserkoren:

nachdem diese bereits einige jahre erfolglos nach einer neuen bleibe gesucht hatte, da die bisherige im ostend zu klein wurde und keine erweiterungsmöglichkeiten bot, hat sie ende letzten jahres dem land hessen das grundstück für 6,3mio euro abgekauft (der kaufpreis kann sich noch verringern, falls sich der abbruch als kostspieliger als bisher geplant erweisen sollte). bei der standortsuche wurden wohl auch optionen außerhalb frankfurts (oxxenbach!) geprüft.

anstelle des bisherigen hauptbaus soll nun ein neubau mit ähnlicher kubatur entstehen - aufgrund gestiegener raumhöhen mit einem stockwerk weniger bei gleichbleibender höhe, und einer etwa 50% größeren gebäudetiefe zur besseren nutzbarkeit.
dieser soll von einem sich nordwestlich direkt an den bau anschließendem, deutlich niedrigeren bauteil quasi L-förmig eingerahmt werden.

und da eine bankakademie nunmal zeigen muss wo das geld sitzt wurden nicht gerade unbekannte architekten für einen geschlossenen wettbewerb zum campusneubau eingeladen:

zaha hadid, rem koolhaas, carlos ferrater, henning larsen sowie dominique perrault.

es handelt sich bei den architekten wohl ausschließlich um pritzker- und stirling-preisträger die bisher noch nicht in frankfurt gebaut haben. die wettbewerbsergebnisse sollen bereits anfang märz vorgestellt werden, und falls beim abbruch keine überraschungen auftreten könne noch dieses jahr mit dem bau begonnen werden.

man darf gespannt sein was diese großen namen aus der sehr stark umrissenen aufgabenstellung rausholen können (faktisch ist es ja beinahe nur ein fassadenwettbewerb), auch wenn mir in diesem fall ein erhalt des bestands, zumindest aber eine quasi-rekonstruktion der frontfassade und der treppenhäuser des hauptgebäudes am liebsten wäre. damit ist bei den geladenen architekten jedoch keinesfalls zu rechnen. lassen wir uns also mal von den ergebnissen (hoffentlich positiv!) überraschen.

anbei ein aktueller bebauungsplanentwurf für das gelände sowie die umliegende nachbarschaft:

(c)Stadtplanungsamt Frankfurt, Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt Frankfurt

auf dem areal der "modernsten tankstelle frankfurts" - östlich der oberfinanzdirektion - soll in ferner(?) zukunft die erweiterung der deutschen nationalbibliothek entstehen, welche im gegensatz zum bisherigen baukörper auch etwas höher ausfallen darf.

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